Foodtrucks müssen weg. Eier auch.

Der gute Kiezneurotiker hat sich darüber gefreut oder gefrustet, dass es die gute Frau Rauscher im Prenzlauer Berg gebeutelt hat. Konnte ja auch nix werden. Wenn schon ein Lokal nach einer stadtbekannten Schnapsdrossel benannt wird, die lediglich dadurch bekannt wurde, dass sie eine Beul am Ei hatte und man nicht mehr nachvollziehen konnte wo das nun herkam. Einer der ungelösten Fälle der hessischen Kriminalgeschichte.

Dann ist auf einem Bild auch noch dieser Pesthauch an Tourikulinarik zu sehen: Ein Frankfurter Schnitzel.
Essen sie es nicht! Nein, das ist keine Frankfurter Spezialität. Eine grüne Soße passt nicht zu Paniertem, jedenfalls keine Frankfurter. Natürlich können Sie es auch mit Bratkartoffeln essen. Dann sollten Sie hinterher jede Menge Schnaps nachtanken. Magentechnisch.

Eine ähnliche Menge an Schnaps brauchen Sie auch für Frankfurts berühmteste Grie Soß, das ist die von der Frau Gisela Paul (Ich empfehle, die Lautstärke des Computers hochzufahren. Es lohnt sich.)

food-truck

Das ist übrigens Frankfurts erster Food-Truck. Frau Paul war mal Büro, wurde abgefunden und hat sich aus Rache einen Grie-Soß-Truck gebastelt. Jetzt verfüttert sie das Zeug für gutes Geld an den ausgewiesenen Standorten Bankern, Brokern und anderen Freiwilligen.
Wir sehen: Das typische Food-Truck-Konzept, das nun tausendfach kopiert wird, nur halt mit anderen Nährmitteln.

Jetzt wird aber mal eingeschwiffen.

Auf die Mogelpackung:

mogelpackung

Das erwerben Sie wenn sie Grie-Soß zubereiten wollen. Genau das. Die Kräuter einzeln bei dem tollen Bauern auf dem Wochenmarkt zu kaufen und die Mengenverhältnisse anzupassen gilt übrigens als unsportlich. Ich habe die Latte etwas höher gelegt und die Kräuter montags gekauft. Das heißt sie wurden spätestens Donnerstags geerntet. Oder glauben Sie ernsthaft so ein mindestentlohnter Rumäne stellt sich sonntags fröhlich, eine lustige Volksweise auf den Lippen, pfeifend auf den Acker und zupft den Kram  vom Gestrüpp?

Die Mogelpackung sieht dann innen so aus:

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Das wird dann verlesen und die Stiele gründlichst entfernt.

mogelpackung-gehackt

Mit dem Messer grob gehackt. Grob!

mogelpackung-gehackt-2

Stolze Besitzer eines Idiotenherdes* werden sich spätestens hier ausblenden.

Der Inhalt einer Mogelpackung wird vermischt mit:
1 Becher saure Sahne (200 Gramm)
1 Esslöffel scharfem Senf (Colmans ist die Messlatte)
Salz
Pfeffer, weiß
Saft einer Zitrone
Alternativ Essig
Keine Eier! Keine Mayonnaise! Kein Joghurt! Kein Frischkäse!

Wenn die Mogelpackung etwas zuviel Petersilie enthält und man sie aus sportlichen Gründen alle verarbeitet hat sollte noch eine Prise Zucker dazu weil es sonst etwas bitter schmeckt (Sie enthält immer zuviel Petersilie)

Abschmecken und dann noch etwas im Kühlschrank durchziehen lassen.

Dazu gibt es Salzkartoffeln oder Salzkartoffeln und Eier oder Salzkartoffeln und gekochtes Rindfleisch.

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Wer das mal so richtig gut essen möchte geht am Besten in das Gasthaus zum Einhorn in Bonames. Die schlachten noch selbst und keltern ihr eigenes Stöffchen. Natürlich gibt es dort kein Frankfurter Schnitzel. Sie sollten reservieren.

 

 

*Für diesen Link lehne ich jegliche Verantwortung ab. Es sei denn, sie essen gerne Brei.

 

Die Drücker müssen weg. Die Klopfer auch.

Hach Sommerzeit, Schinkenzeit.
Jetzt stehen sie wieder in den Perfettos, Turboedekas und Feinkostläden an um DEN Schinken für das tolle Sommerbuffet zu kaufen. Zwei Jahre in einem Aufwind umtosten Hochalpentrutz unter permanenter Beschallung mit Pachelbel ist dann das Mindeste. 16,95 die 100 Gramm. Den trägt man dann nach Hause, legt ihn in den Kühlschrank. Durch durch eine Tupper-Klappbox geschützt.  Dort hält er dann 14 Tage in der Crisper Zone des French-Door-Wohnkühlschranks.
Er hält. Den Geschmack hat er bereits nach einer Stunde verloren, schmeckt nur noch salzig und tranig. Dann hätte es auch ein Bauernschinken getan. Oder man geht in die Vollen und legt sich ein ganzes Teil vom Schwein zu und lässt dann die Berkel rotieren (Das Teil verdient das Prädikat Männerspielzeug).
So ist es halt wie es ist und weil es so ist wird rechtzeitig der passende Kürbis, sorry Melone, mitbesorgt. Dort läßt sich der Fußlappen prächtig drumwickeln. Mit einem Spießchen sieht es dann aus wie vom Plattenservice und schmeckt auch so. Mit etwas Glück ist wenigstens der Kürbis, sorry Melone, reif.

Und somit schwenke ich ein.

Frauen sind wahnsinnig aggressive Wesen. Das sehen wir am Kürbisstand. Die meisten wuchten das Teil mit einer Hand auf Ohrhöhe und klopfen dann mit dem Todesfinger der Shaolin auf die Schale, dass es nur so knirscht. Am Wiederhall glaubt Frau dann die Reife erkennen zu können. Ob nun ein Melonensamenkorn mit Gehirnerschütterung reif klingt entzieht sich meiner Kenntnis.
Alternativ wird der Kürbis, sorry Melone, mit beiden Klauen auf Brusthöhe genommen und dann fest zusammen gedrückt. Wir sehen wie sich der Deltamuskel spannt, der Bizeps aufwölbt und sich die Brust drohend hebt. Unter dieser Quetschbewegung gibt der Kürbis, sorry  Melone, nach. Widerstand ist zwecklos.

Was kann Mann dann tun wenn er eine reife, unvermanschte Melone ohne Samen mit Gehirnerschütterung erwerben möchte?
Zuerst die Exemplare herausdeuten, die eine sichtbare Druckstelle aufweisen. Eine Kürbisschänderin würde so etwas nicht anfassen. Die Druckstelle ist nicht schlimm, denn irgendwo muss das Ding auf der Erde liegen. Dann wird geschnuppert. Am Bobbes vom Kürbis. Das ist entgegengesetzt von der Stengelseite. Genau dort wo früher die Blüte saß.
Wenn diese Stelle nach Frucht und nicht nach feuchtem Keller ist das Teil reif. Aber es hält keine drei Tage mehr.

Die muss dann weg. Auch ohne Schinken.

Näheres zur Reife von Früchten ist dem wunderbar zu lesenden Buch: Der Mann, der alles isst. Zweiter Gang. zu entnehmen.

 

(Ob jetzt dieser Text frauenfeindlich ist weiß ich nicht. Männer lesen üblicherweise auf ihrem Laufzettel „Melone“ wuchten ein x-beliebiges Ding in den Korb und gehen  dann in Richtung ganzes Tier/Rum/Gin/Whiskey/Bier/Holzkohle/Berkel.)

 

High-Tech muss weg.

Wir waren dann mal zum Grillen.
Es gibt Töpfe, Pfannen, Herde, Öfen zum Kochen, zum richtigen Kochen, aber manchmal muss halt die Rauchsäule gen Himmel steigen. Dann kommt es meistens, dass ich auch noch an dem Ding stehen darf. Nein, ich will da stehen! Ich muss da stehen! Aus Sicherheitsgründen.
Wurst und Fleisch gibt es bei uns nur von Metzgern mit eigenem Schlachthaus, die sich ihre Tiere von Bauern aus der Umgebung liefern lassen. Wenn es das nicht mehr gibt esse ich kein Fleisch mehr. Die waren dieses Mal von der Metzgerei Hammerschmidt in Blankenbach. Sonst hatte ich sie immer von der Metzgerei Freund in Sommerkahl, aber die haben gerade so einen Anfall von Kreativmetzger. Ich hoffe, das legt sich wieder.
Dann muss ich halt am Grill meine Würste beschützen, sie könnten ja mit Bratmaxen, Seitanbratlingen oder gar mit Steaks kontaminiert werden.
Diese Steaks sind sowieso ein Sonderfall. Diese Marinade erinnert mich an das Duschgel vom Schlecker. Riecht auch so. Irgendwas müssen die ja herstellen wo Schlecker als Kunde weggefallen ist. Jedesmal wenn ich die würzige Tunke von dem armen Fleisch abwaschen will hagelt es Proteste. Das schmeckt ja so gut und das ist von Hertha, Vion oder vom Rügenwalder Mühlentarzan. Widerrede ist zwecklos. Das Zeug wird mittels Gluthitze aufgesintert.

Jetzt bin ich aber fast abgeschwiffen.

Fast, weil in so einer Marinade schon mehr High-Tech stecken dürfte als in einem Porsche Turbo. Aber es geht noch doller.
Irgendwann ertönt der Ruf: „Ich habe einen ganz tollen, total leckeren Grillkäse mitgebracht. Machste den mal drauf?“

Denn macht man dann sicherheitshalber in einer Schale. Sonst hätte man ja gleich Schnellbeton oder Zwei-Komponenten-Kleber auf den Grill legen können. Der total leckere, cremige und krosse Grillkäse sieht dann so aus:

Die Optik kennen wir ja von McDonalds, Burger King und Foodora.
Aber diese High-Tech-Komponente hat mich fasziniert. Sie ist sowohl auf der Packung als auch beim real-life Produkt gleich: Die Grillstreifen sind aufgebracht. Egal wie das Teil auf den Rost geworfen wird die Streifen sind da wo sie sein sollen.

Faszinierend!

Der Thunfisch musste weg.

Das war vielleicht was. Am 7. Juli verabschiedete sich Wolfram Siebeck von diesem Planeten und am 14. Juli fuhr ein Selbstmörder die Promenade in Nizza zu Tode.

Seltsamerweise war mein erster Gedanke, dass ich wieder mal einen Salat Nicoise machen könnte. Der Salat der 80er Jahre laut dem großen Kochverführer. Keiner konnte so gut unbedarfte Menschen zum Genuss verführen wie dieser Narr.

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Das war mein schändlicher Versuch zum Thema.

Man soll sowas nicht im Affekt, nicht nach so einem Scheiß,  machen:
Dosenbohnen, Tomaten aus irgendwoher. Der Rest war OK. Freilandsalat. Isoldeeier, reife Paprika, Öl aus Spanien, Der Djionsenfersatz mit echt Power von Colman(gibt es beim Kaufhof), Rotweinessig, Sardellen(das heißt Sardellen und nicht Anchovis ihr Hunns!) und Gewürze von der Stange.

Ein Salat Nicoise braucht Zutaten der Jahreszeit. Dann wenn sie reif sind.
Für Bohnen war es noch zu früh. Die Tomaten – bitte keine Cocktail- oder Kirschtomaten, die sind süß – brauchen Umami; also diesen gewissen Bizzl im Mund, den gibt es nur zur Tomatenzeit und nicht wenn auf dem Bilster „Junge Tomate zum Mitreisen gesucht“ steht. Bei den Bohnen ist es ebenso. Wer Gummi kauen will isst Pulporinge im Bierteig.
Und woran erkenne ich jetzt Freilandsalat? Am Dreck! Ja, den muss man gründlich waschen und trockenschleudern. Dafür schmeckt er auch nicht wie ein Tempotaschentuch.

Also nächster Anlauf im August.
Die Tomate heißt dann Harzfeuer oder Hellfrucht. Ist ausgereift und einen Tag vorher vom Strauch gestrubbelt. Keine Ahnung wie die Bohne heißt, vielleicht kleine Rheinländerin oder Lady Di, aber sie besteht den Biegeversuch indem sie durchbricht.

Jetzt fragt der kundige Nicoiser wo denn der Thunfisch sei. Antwort: Ich mag ihn nicht.
Und wie hältst du es mit den Kartoffeln? Gerne. Aber sie müssen vorher gekocht und mariniert werden. Das geht bei Frust nicht.
Welche Sardellen? Ich nehme die in Salz und wässere sie 10 Minuten. Die sind besser für die Optik.

Meine Güte, jetzt bin ich aber mal wieder abgeschwiffen.

Wer will sich schon zum Wahnsinn äußern.
Es gibt immer so Lo(o)ser, die sich dafür hergeben irgendwelchen Kleinkindern Schnaps und Zigaretten zu besorgen. Dafür sind sie dann bei den Kleinkindern der King und das brauchen sie für ihr verkorkstes Ego.
Dann gibt es Looser, die eine gewisse hochriskante Lebensspanne – auch Adoleszenz  genannt – für ihre sinisteren Zwecke ausnutzen. Bei einer Wehrpflicht ist das ja noch staatlich gedeckt aber bei gewöhnlichem Selbstmord braucht es schon Trittbrettfahrer der traurigen Sorte.

Sie haben gerade einen Lauf.

Die zweite hochriskante Lebensphase ist übrigens kurz nach Eintritt ins Rentenalter.

 

 

 

Der Pfannkuchen musste weg.

Es ist mir ein Rätsel weshalb Leute zu so genussfeindlichen Sportveranstaltungen, wie Fußball, Auto-im-Kreis-rum-fahren oder gar Public-Viehing gehen. Na gut, Public-Viehing läuft noch unter Anbahnung. Zumindest wenn die Kollegen nicht dabei sind.
Krach, miserables Essen, kein anständiges Getränk und Bluthochdruck scheinen für einen Gutteil der Bevölkerung wichtig zu sein. Kann man ja immer einen Meinung dazu haben. Zumindest wenn man keine Ahnung hat.

Deshalb gehe ich gerne zu Pferderennen: Es gibt recht gute Speisen, anständige Getränke und keinen Bluthochdruck. Der Krach beschränkt sich auf die letzten Meter der Rennen. Schließlich ist man mit einem Euro voll ins Risiko gegangen und dafür hat diese extrem bewettete Schindmähre auch etwas zu leisten. Wie der werte Leser sicherlich festgestellt hat habe ich keine Meinung zu den einzelnen Pferden und auch keine Ahnung. Null. Grundsätzlich wird die Wettendscheidung nach der Pferdefrisur und der Bommelfarbe des Jockeyhelmes getroffen. So war ich beim Frühjahrsmeeting in Baden-Baden sehr erfolgrich und konnte mit 15 Euro Einsatz immerhin 2,30 Euro Gewinn einstreichen.

Die Pferdeduscherin wurde von Betty Barclay ausgestattet. Oder mit. Egal

Man geht da eher zum Gucken hin. Die Menschen machen sich fein. Steampunks im Sonntagsstaat. Modistenfestival. Die Dandydichte dürfte höher sein als bei den Modeschauen in Berlin oder Paris.
Wenn ich ein paar Kilos abnehme kann ich das dann auch mal anziehen. Ansporn.

Eigentlich wollte ich ja über Pfannkuchen schreiben. Immer diese Abschweifungen!

Natürlich geht man auch gut essen. Wir waren im Badener Weinkeller. Baden-Baden pur. Wir haben den Altersschnitt um gefühlte 25 Jahre nach unten gerissen. Herrn in pastellfarbenen Hosen, pastellfarbenen Obenrum und Bommelschuhen. Die 80er Jahre leben. Das Lokal selbst – Christian Rach und seine ganze Gastrovernichtungskollegschaft würde auf der Stelle tot umfallen – ist sowas von Zeitverkapselt, dass es eine wahre Freude ist. Ein wuselige Bedienung, wir haben sie Gutemine getauft wuchtet sich dauerlächelnd mit einem Tablett, das die Größe eines Doppelbettes hat, feengleich durch die optimierte Bestuhlung. Einmal hauchte sie ein ganz feines „Scheiße“ als sie die Tische verwechselt hatte. Den Empfehlungen des Patrons ist Folge zu leisten – es lohnt sich. Ab zu taucht auch die Seniorin im Dirndl auf und begrüßt die Stammgäste.
Aber der Star vom Ganzen ist der Koch. Was dieser Mann in seiner Winzküche frisch auf dem Vierplattenherd zaubert ist klassische deutsche Küche der besseren Art wo wir nun beim Pfannkuchen sind.
Bislang konnte ich mit Spargel wenig anfangen. Das war mir einfach zu nass. Spargel feucht. Hollandaise feucht. Salzkartoffeln feucht und die Beigabe auch glitsch. Es hat einfach die trockene Komponente gefehlt. Das ist im Badischen der Kratzede oder einfach der Pfankuchen. So wird das rund.

Teller leer. Essen gut. So einfach ist das.

So einfach sind einfache Geister zufrieden zu stellen. Mit Pfannkuchen.

(Wollen sie etwa ein Rezept?
Spargel, gerade mal so mit Wasser bedeckt mit Butter, Salz, Zucker und einem kleinen Schuss Wein, denn auch zum Essen trinkt, kochen bis er sich bein Anheben etwas mehr durchbiegt als im rohen Zustand.
Hollandaise. Eigelb, Spargelwasser, Wein ebender, flüssige Butter, Zitronensaft, Salz und Pfeffer über dem Wasserbad schlagen. Perfekt ist sie wenn Sie das Eigelb noch etwas schmecken.
Pfannkuchen. Muss ich wohl nicht erklären. Die einen nehmen für die Fluffizität Mineralwasser, ich mache das mit einer Prise Natron.
Jetzt aber Husch! Johanni ist Schluss mit Spargel.)

Tomaten müssen weg

Gestern hatten wir mal wieder ein typisches Beispiel von deutscher Elite. Jögis Schönwetterkicker lassen sich von den wetterfesten Serben(?) abzocken und dann war der Platz schult. Gott sei Dank war noch der männliche Bad Guy der Populistenpartei AfD, Gauland, zur Stelle und hat sich despektierlich über einen deutschen Fußballer geäußert.
Die Meute richtet sich wie gewünscht aus und heult pflichtschuldig was das Krokodil so hergibt. Leute, die ich früher für intelligent hielt heulen natürlich mit. Schließlich geht es um Fußball und nicht um des Pudels Kern. Da darf man schon mal geistig etwas aussetzen.
Heute wurde natürlich dementiert. Ist so ein wenig wie Schäuble noch übte ein Drecksack zu werden. Heute dementiert er nicht mehr.

Ach ja, es geht um Tomaten dann will ich mal umschweifen.

Also wir waren da mal in Paris, ist ja nur 30 Euro von Frankfurt weg. Einfach.
Natürlich gibt es dort auch viele Wochenmärkte. Als typisch deutscher Billigheimer – so der Vorwurf – mussten natürlich die Preise verglichen werden.

Ochsenherzen sind total überbewertet.
Markt an der Bastille. Das Kilo Ochsenherzen zu 1,99, liebevoll dekoriert, reif, haben schon bessere Tage gesehen.

Unreife Ochsenherzen sind nur für die mittlere Führungsebene geeignet.
ScheckInn Frankfurt. Das Kilo unreife Ochsenherzen zu 2,99. In die Kiste gekippt, hatten noch nie gute Tage.

Ein Verpackungsmassaker
Perfetto Frankfurt. Tomaten unbekannter Sorte im Design zu 5,00. Frisches Gestängele.

Jetzt braucht natürlich niemand aufzujaulen was wir doch für tolle Wochenmärkte in Deutschland nicht haben und tollen Wochenmärkte preislich jenseits von Gut und Böse sind. Sind sie nämlich nicht. Nur die touristischen sind sackteuer.
Und mal ehrlich: Für diese Spezialitäten, die es dort erwerben könnten sind wir einfach noch nicht reif. Wahrscheinlich werden wir es auch nie mit diesen Hochgeschwindigkeits-Sterneköchen, die es offensichtlich nie über ein Hühnerbrüstchen hinaus geschafft haben. Vielleicht kippen sie ja auchmal Lakritz drüber – da jubelt das Rachlüsterne Volk.

Jetzt bin schon wieder – aber auch gleich wieder zurück bei den Tomaten.

Was fällt auf?
Die Franzosen, geben sich Mühe werfen so leicht nichts weg. Das Einkommen dürfte zum Auskommen reichen.
Der Edeka-Markt, bemüht sich Auswahl da zu haben. Das reicht.
Die REWE-Tochter schafft ein Label. Das erinnert an aktuelles Management, bei dem das Firmenwohl von der Einhaltung der Corporate Identity abhängig gemacht wird.

Jetzt wird gekocht:

(Ich nehme statt Gitara eine alte unbenutzbare Zither. Geht auch)

Gauck muss weg.

Dieser Beitrag hätte natürlich jeden anderen amtierenden Bundespräsidenten treffen können. Gauck ist halt gerade mal da, also nehmen wir den.

Schließlich geht es hier um das einzig legitimierte Staatsoberhaupt Deutschlands:

Die Queen wurde 90.

Huldvoll

Und Deutschland war nicht zu bremsen und wird nicht zu bremsen sein. Spätestens wenn die große Geburtstagsfeier im Buckingham Palast ansteht gibt es eine stundenlange Live Übertragung. Das im Öffentlich-Rechtlichen. In voller Länge werden Hochzeiten, Sterbefälle, Geburtstage und Corgiefürze mit einer Technikkavalkade übertragen von der Bayern-München nur träumen kann.
Das für ein Staatsoberhaupt von dem Engländer behaupten, dass sie dumm wie eine Kartoffel ist. Es gibt kein einziges taugliches Zitat von ihr. Sie muss ein Jahr üben um ein in einfachem Englisch aufgesetztes Schreiben wohlklingend zu verlesen. Der Rest wird gewunken, geritten und den Corgies beim Rülpsen gelauscht. Für so einen Traumjob würde ich auch solche Kleider anziehen.

Wo wir bei der Umstandsmode von Queen Mum wären. Oder besser beim Saufen:
„Ist das vernünftig? Du weißt doch, Du musst noch den ganzen Nachmittag regieren!“
(Zu ihrer Tochter, Königin Elizabeth II., als diese während eines Mittagessens ein Glas Wein trinken wollte.) Wahrscheinlich hatte sie in diesem Moment einen Gin-Tonic in ihren Händen.

Es gibt ein königliches Dreigestirn: Gin, Tonic und fortisierter Wein: QE2 nimmt Dubonnet.
Mum: Gin-Tonic. Alte Menschen brauchen viel Flüssigkeit.
QE2: Ein verlängerter Marini, auch Dubonnet Cocktail genannt.
Winston Churchill: Martini (Es ist vollkommen ausreichend wenn den Gin an einer Flasche Vermouth vorbei trägt.)
Waswegmuss: Indian-Tonic mit fortisiertem Wein aufgehübscht. Wunderbar an warmen Tagen. Ich nehme Lillet.

Was bin ich nur wieder abgeschwiffen.
Also zurück zum alten Rotweinpichler Gauck. Na, merken Sie was? Gell. Nix. Den gibt es gar nicht.
Der wurde ja noch nicht mal von Rolf Seelmann-Eggebert erwähnt. Geschweige denn interviewt.
Der kann weg.

Wein muss weg

Ich bin Banause und das ist gut so! Jetzt ist es raus.

Muss auch mal. Jede Minderheit hat mittlerweile seine Diskriminierungsbeauftragten, nur der Banause nicht. Und er braucht auch keine. Schließlich gehört es gewissermaßen zum Standesethos des Banausen die Diskriminierer einzunorden.
Es fing bei diesen griechischen Dauerloosern an. So ein paar faule Säcke, die den ganzen Tag nur dummes Zeug redeten und sonst zu nichts zu gebrauchen waren wollten sich einen Vorteil verschaffen indem sie die arbeitende Bevölkerung banausierte. So sagt der Historiker. Stimmt nicht. Die waren einfach zu blöde ein paar Ziegel ein paar Meter weit zu tragen ohne sie fallen zu lassen. Heute flötet der Bildungsbürger – Das Scherbengericht, eine Errungenschaft der frühesten Demokratie der Welt. Oder dieser Dings, der seinen Becher fortwarf um aus der Hand zu trinken. Runter gefallen und draufgetreten. Im Vollsuff! Wir Banausen wissen es besser.
Ein anderes Beispiel. Die Hochkultur. Oper. Cosi fan tutte. Beste Opera Buffo ever. Hat der Mozart in vier Wochen hingekloppt weil dem faulen Sack Salieri die Story zu flach war. Außerdem brauchte er die Knete. Wenn ich nun in der Opernpause neben so einem Bildungsbürger stehe, der dem Ding eine hochkarätig orient-/okzidentverschurbelte Deutung zu verpassen will kann ich nicht umhin lauthals über die gummiartigen Laugenbrezeln zu lästern. Gegebenenfalls muss dann auch noch der Wein herhalten, der ja im Theater viel besser schmeckt, weil es dort einen anderen Caterer hat.
Wenn die Bildungsbürger dann gucken wie ein paar Vögelchen, die aus dem Nest gefallen sind, habe ich mein Ziel erreicht: Der Oper den Stellenwert gegeben, für den sie gedacht war. Ich habe sie erfolgreich banausiert. Wobei; wenn es diese Inszenierung von diesem Betroffenheitsartisten Michael Haneke gewesen wäre: Keine Chance und ich bin Profibanause.
Allerdings komme ich an die Großbanausen, wie Gerhard Polt, Karl Valentin oder Arnold Hau noch lange nicht ran. Kann vielleicht noch werden.

Was bin schon wieder abgeschwiffen.

Hier sollte ein Weinbild hin. Weil ich keins zur Hand hatte wurde kurzerhand die heutige Brioche mousseline abgelichtet. Ich hoffe es konveniert.

Dosenkuchen

Für einen Banausen gibt es nur zwei Sorten Wein: Schmeckt und schmeckt nicht. Das reicht vollkommen.
Ich möchte das mal verdeutlichen. In einem Lokal steht der gesamte Weinsumms von Säure über Restzucker bis zum mittlerweile unvermeidlichen Obstladen auf der Karte. Was passiert?
Die Bildungsbürgerblase nimmt sich die Karten zur Hand und liest. Beim Säuregehalt bekommt der Erste einen Magendurchbruch. Der zweite vom Restzucker einen Zuckerschock und bei den Freunden der Obstauslage dauert es noch. Irgendwann fängt der erste an zu flöten: Pfirsich. Der zweite fällt mir einem reife Pflaume ein; gekrönt wird das Ganze meistens mit einem Hauch Vanille. Das Nachplappern kann stundenlang dauern und einem Banausen den ganzen Abend verderben. Er täuscht dann mit einem anständig mineralisch an und säbelt das Ganze mit einem Im Abgang richtig fetter Pferdearsch, so liebe ich das. ab.
Der Rest des Abends ist gerettet.

Schlammkuchen muss weg

Ich habe mir bei Tikersherk ein Blogstöckchen abgeholt. Mutwillig oder aus purer Dämlichkeit. Mutwillige Blödigkeit.
Ich dachte, wenn man Sex durch andere Worte ersetzt ändert sich am Interview auch nicht viel. Deshalb wird hier Schlammkuchen verarbeitet. Dachte ich.

Erst mal Musik *² für nebenher. Mit Vorspiel:

 

Welche Alternative bietet schlechter Schlammkuchen/ wobei: was könnte das sein?

Schlechter Schlammkuchen ist im Gegensatz zu gar kein Kuchen durchaus sättigend.
/
Fett, Gemüsereste, Dirt – luftgetrocknet. Haitianisches Nationalgericht.

Geht Geist und Schlammkuchen zusammen?

Unbedingt!
Ein degenerierter Europäer braucht hinterher einen Schnaps. Geist geht notfalls auch.

Wenn Schlammkuchen die schönste Nebensache der Welt ist was könnte dann die Hauptsache sein?

Touristen ausrauben.

Was bewirkt das Lesen dieser 11 Buchstaben in Ihnen?

Castro sollte einmarschieren und Hollande  endlich die 150 Millonen + Zinsen zahlen.

Nennen Sie drei Klischees?

Haitianer sind Sexobjekte reifer europäischer und amerikanischer Damen. 3 mal. 

Was hat Schreiben mit Schlammkuchen zu tun?

Man sollte mehr Bände über haitianische Schlammkuchen, afrikanischen Siebekies und Trink-Brackwasser im Gaza Streifen schreiben und nicht noch so eine dämliche Hitler Biografie.

Ich schweife ein.
Das Pantoufle meinte, dass die anderen von mir geschriebenen Worte auch noch einsortiert werden sollen: Es wären da noch : Sex, Motoröl, Flüchtlinge, Essen und Fussball. Alles andere wäre unsportlich. Geht auch ganz schnell.

Pornos* sind langweilig. Im Prinzip könnte Mann/Frau genau so gut einem Oszillographen zugucken. Das hätte wenigstens etwas Abstraktes. Also macht die Pornoindustrie etwas Comedy außen rum. Der Sex findet an Orten statt, die hauptsächlich von Junggesellen frequentiert werden. Motoröl verschmiert in der Autowerkstatt, in Billiardsalons, Bars und Ehebetten.
Sie lasen richtig – Ehebetten. Wenn sich dort so eine aufgedonnerte Lady lasziv breitbeinig vor ihnen ausbreitet würden sie höchstwahrscheinlich zum Flüchtling. Ich schon. Zum Kühlschrankflüchtling zumindest. Also Mann degradiert zu >Sexobjekt > Haiti macht die Kühlschranktüre auf. Nichts zum Essen, also kein Schlammkuchen, drinnen. Bleibt nur noch Fussball.

*Wobei Pornos. Diese aus den 60er und 70er Jahren. Die Männer hatten noch Pornobalken im Gesicht. Männer und Frauen Froteesocken mit Ringeln an oder dreckige Füße. Männer und Frauen mit Haaren. Alle hatten Gänsehaut vom ungeheizten Studio und dann noch diese stummfilmartigen Gesten, diese Mimik und diese Zuckungen. Kommt gut mit viel Volk, schönem Getränk und guter Musik. Viel besser als Zombiefilme. Ich glaube, die La Ola Welle wurde so erfunden.

*² Das ist die wunderbare Anne Bärenz† vom Frankfurter Kurorchester. Auf der CD Bon Voyage hat sie ein Lied namens Sextouristinnen gesungen: „Ich such mir einen Rastamann. Dem kauf ich dann einen Walkman.“
Sextourismus. Frauen dürfen das genauso wie Männer. Wie sie das genauso auslegen ist ihre Sache.

 

 

Die Mikrowelle muss weg(2)

Bratkartoffelverhältnis – ein wunderschönes Wort für ein geschlampertes Verhältnis, das keines ist. Es gibt, so wie es fiskalische Gründe für Hochzeit gibt, finanzielle Gründe es zu lassen. Das Verehelichen. Das war früher strafbar also hat Paar es kulinarisch besiegelt.

Ehevertrag

Die Kartoffeln schälen. Nach Feng-Shui-Regeln schnippeln.
Ein Plastikdings (mikrowellenfest) mit etwas Wasser befüllen. Beispielsweise Curcuma und getrockneten Majoran etwas einrühren. Was nun das Marinieren der Kartoffeln betrifft: Experimentieren! Garam Massala, Thymian, Knoblauch-Ginger-Paste. Egal.

In die Mikrowelle: 30 Sekunden bei 100% die Gewürze aufschließen. Kartoffeln dazu. 8 1/2 Minuten bei 80% garen. (Konservative können das natürlich auf dem Herd veranstalten, Thermomixer müssen draußen bleiben)
Kartoffeln abgießen, kurz abbrausen um die Gewürzkrümel zu entfernen. (Brennen gerne an)
Abtropfen lassen. Gegebenenfalls vor der Haustüre im Geschirrhandtuch trockenschleudern.
Neutrales Öl in die Pfanne. Guter Esslöffel reicht in der Beschichteten.
Bratkartoffeln bei mittlerer Hitze anbräunen. Zum Schluss noch etwas Butter für den Geschmack. Nach Gusto salzen. Fertig.

Wer gute Bratkartoffeln kann braucht auch nicht vor Testosteron zu stinken.

Ja, es hinkt aber irgendwie muss ja mal das Thema wechseln.

Zur Platte – Domplatte zu Köln würde ja auch passen.
Platte = Testosteronüberschuss. Krach, Ellenbogen, Dicker Hals.
Wenn es doch so einfach wäre. Nochmal.
Wenn es doch so einfach wäre müssten dann alle fürsorglichen Frauen als gestagentriefende Gebärmaschinen bezeichnet werden. Wäre schon arg. Macht man nicht. Aus Gründen. Weil es nicht stimmt. Beim Testosteron auch nicht.

Das hat etwas mit Kultiviertheit zu tun. Nicht mehr und nicht weniger.

Kultur und Gestank.
Ungewaschene Männer im besten Testosteronalter in der ungelüfteten Tram. Sommers. Ich frage mich ernsthaft weshalb so ein Drüsenkram, wie Moschus, Ambra, Zibet & Bibergeil in der Damenwelt so beliebt sind und die Küche nach einer Bratkartoffelaktion so nach Fett riecht.

Tikerscherk hat zum Hauptsache händisch geladen. Dem komme ich hiermit gerne nach.